Letztes Update am 12. September 2024 von Urs Häusermann
Veröffentlicht am 14. Oktober 2021
LinkedIn ist in aller Munde. Neben TikTok gibt es momentan wohl kein anderes soziales Netzwerk, bei welchem organische Reichweite so einfach zu holen ist. Einfach? Naja, ein paar Dinge sollte man schon befolgen, denn man kann auch einiges falsch machen. Deshalb gebe ich dir in diesem Blog sieben einfache Tipps mit, die jeder umsetzen kann.
Doch bevor es los geht, will ich dir ein paar Basics vermitteln, die wichtig sind, um zu verstehen, weshalb die Tipps funktionieren.
Was ist organische Reichweite?
Im Online-Marketing spricht man von «organisch», wenn es unbezahlt ist. Das heisst, es geht hier nicht um bezahlte Anzeigen, sondern um den klassischen Post/Beitrag. Ein Post ist organisch, da er ausser Zeit nichts kostet. Auch die «normalen» Suchresultate auf Google werden als organisch bezeichnet.
Mit Reichweite sind Menschen gemeint. Eine hohe Reichweite bedeutet, dass man viele Menschen erreicht. Eine Reichweite von 1000 heisst nichts anderes, als dass man 1000 Personen mit seinem Beitrag erreicht hat. Bis hierhin alles klar? Gut! Dann kann es ja weiter gehen …
Was ist das Ziel von LinkedIn?
Um zu verstehen, weshalb gewisse Massnahmen die Reichweite fördern oder eben begrenzen, muss man zuerst verstehen, was LinkedIn (und jede andere Social Media Plattform) eigentlich will.
LinkedIn will Geld verdienen. Dafür hat LinkedIn zwei Möglichkeiten. Erstens kann LinkedIn den Usern eine Premium-Mitgliedschaft verkaufen und zweitens kann auf LinkedIn kostenpflichtige Werbung geschaltet werden.
Das mit der Premium-Mitgliedschaft blenden wir mal aus. Also bleibt noch die Werbung. LinkedIn verdient nur Geld, wenn es die Werbung an die User ausspielen kann. Und dafür müssen diese online sein. Am besten ganz lange.
DAS ZIEL: LinkedIn möchte also, dass möglichst viele User möglichst lange auf der Plattform verweilen, damit LinkedIn möglichst viel Werbung anzeigen kann und somit möglichst viel Geld verdienen kann.
So weit so gut. Wir kommen zu den Tipps.
Tipp Nr. 1 – Unternehmensprofil oder persönliches Profil auf LinkedIn?
Überlege dir zuerst, ob du mit deinem Unternehmensprofil oder mit dem persönlichen Profil posten willst. Das eine schliesst das andere nicht aus, jedoch solltest du nicht auf beiden Kanälen gleichzeitig den gleichen Inhalt posten. Das langweilt die Community und es besteht die Gefahr, dass du Follower verlierst.
Grundsätzlich ist es einfacher, mit dem persönlichen Profil Reichweite zu gewinnen, denn Menschen folgen lieber anderen Menschen als Unternehmen. Das heisst aber nicht, dass es mit einer Unternehmensseite nicht auch möglich ist. Es ist halt einfach etwas schwieriger.
Weiter ist es in der Regel einfacher, Themen für Posts auf dem persönlichen Profil zu finden, weil man da auch mal die eigene Meinung kundtun kann und nicht immer aus Sicht des Unternehmens posten muss.
Deshalb ist mein Tipp: Wenn du begrenzte Zeit hast und dich nur auf etwas konzentrieren willst, dann poste mit dem persönlichen Profil. Der Vorteil ist hier auch, dass du durch Vernetzungen deine Followerzahl steigern kannst und somit auch die Anzahl der Leute, welche deine Posts sehen. Vernetze dich mit Personen, welche für dich relevant sind und welche deine potenziellen Kunden sein könnten. So werden deine Posts von deiner Zielgruppe gesehen.
Tipp Nr. 2 – Regelmässig posten.
Wieviel sollte man auf LinkedIn posten? Das Minimum liegt bei einem Post pro Woche, es darf aber natürlich auch mehr sein. Wieso? Wie du jetzt weisst, will LinkedIn viele User auf der Plattform und die sollen lange auf dieser verweilen. Damit ein User auf der Plattform verweilt, muss er Beiträge von anderen Menschen und Firmen sehen.
Wenn du also regelmässig Content (also Inhalte) auf die Plattform stellst, findet LinkedIn das toll und belohnt deine Beiträge mit zusätzlicher Reichweite.
Poste regelmässig. Das ist wichtig. Wenn du viele Ideen hast und drei Wochen am Stück jede Woche fünf Posts absetzt und dann kommt zwei Wochen nichts, dann bekommst du zwar am Anfang mehr Reichweite, aber sobald dein Rhythmus unterbrochen wird, denkt sich LinkedIn «ach der ist nicht mehr so aktiv, die Reichweite vergeben wir jetzt an jemand anderes.». Also verteile deine Ideen.
Tipp Nr. 3 – Biete deiner Community einen Mehrwert.
Bei der Anzahl Posts ist es tatsächlich so, dass mehr auch mehr ist. Jedoch bringt es nicht viel, sieben Posts in der Woche zu verfassen und nur zwei davon haben einen «schlauen» Inhalt. So langweilst du deine Community (das sind die Leute, die mit dir vernetzt sind, resp. dir folgen) und sie werden dir nicht mehr folgen.
Wenn du Posts verfasst, welche interessant für deine Follower sind, verweilen sie länger auf deinem Beitrag (LinkedIn misst das, sowie auch die Anzahl der Kommentare und Likes) und der Inhalt von LinkedIn wird qualitativ besser. Somit verweilen die User länger auf der Plattform und das ist ja wiederum ein Ziel von LinkedIn.
Also schenkt dir auch hier LinkedIn zur Belohnung wieder Reichweite.
Tipp Nr. 4 – Verwende Hashtags, aber nicht zu viele.
#Hashtags bringen Reichweite. Denn Hashtags kategorisieren deinen Beitrag, vereinfacht gesagt. Auf LinkedIn kann man Hashtags auch folgen oder nach ihnen suchen. Wenn du also relevante Hashtags verwendest, dann bringt dies deinem Beitrag mehr Reichweite. Was relevante Hashtags sind, findest du in einem anderen Blog von uns.
Wie viele Hashtags soll ich auf LinkedIn verwenden? Das ist eine berechtigte Frage, denn LinkedIn lässt technisch sehr viele Hashtags zu, jedoch schreibt auch LinkedIn selbst, dass man sich auf drei bis fünf Hashtags beschränken soll. Die Relevanz von Hashtags ist nicht mehr so hoch wie früher. Also mach dich nicht fertig, wenn du keine fünf Stück hinkriegst.
Nutzt du weniger als drei Hashtags, verschenkst du Potential, respektive Reichweite, nutzt du mehr als fünf Hashtags, so gilt dein Beitrag für LinkedIn als SPAM und du wirst bestraft, indem LinkedIn die Reichweite für diesen Beitrag einschränkt. Und genau das wollen wir ja nicht.
Tipp Nr. 5 – Poste die Links in die Kommentare.
LinkedIn will die User auf der Plattform behalten. Was wollen sie also nicht? Wenn du einen Link in deinen Beitrag packst, die User draufklicken und dann weg sind. Deshalb wird auch hier dein Beitrag mit weniger Reichweite bestraft.
Wenn du also ein Video posten willst, dann lade es direkt bei LinkedIn hoch und nicht erst auf YouTube und verlinke es dann.
Ist es nötig, einen Link mit der Community zu teilen, so empfehle ich, dass du diesen in den ersten Kommentar deines Beitrages setzt und im Beitrag selbst darauf aufmerksam machst. So verlierst du weniger Reichweite. Eine andere Variante ist, den Beitrag nach der Veröffentlichung zu editieren. Wenn die Änderungen nicht mehr als 15% sind, dann kommst du ungeschoren davon.
In Ausnahmefällen ist mir dieses Vorgehen selbst auch zu blöd und ich packe den Link trotzdem in den Beitrag. Zum Beispiel, wenn ich auf eine neue Website verweise. Aber das sind sowieso Posts, die keinen grossen Mehrwert bieten und somit auch keine grosse Reichweite generieren.
Tipp Nr. 6 – Beantworte die Kommentare deiner Beiträge.
Wann stuft LinkedIn einen Beitrag von dir als interessant ein und schenkt ihm mehr Reichweite? Wenn er lange angeschaut wird und wenn mit ihm interagiert wird. Zu den Interaktionen gehören Likes und Kommentare.
Wenn du für einen Beitrag Kommentare bekommst, dann solltest du diese erstens liken und zweitens beantworten. Selbst dann, wenn es nur ein simples «Danke» ist. Denn auch dieses gilt für LinkedIn wieder als Interaktion und ausserdem ist es eine Wertschätzung an denjenigen der kommentiert. Und sollte aus dem Kommentar eine Diskussion entstehen, gibt dies wiederum mehr Interaktionen und Reichweite.
Tipp Nr. 7 – Videos vor Fotos und Fotos vor Text.
Um Aufmerksamkeit zu generieren und somit die Verweildauer auf deinem Beitrag zu steigern, eignen sich Videos besonders gut. Leider weist LinkedIn die Statistiken unterschiedlich aus. Wenn man die Ansichten von Video- und Fotoposts vergleicht, sieht man schnell, dass in der Regel die Fotos massiv mehr Ansichten haben.
Dies kommt daher, dass bei den Videos die Ansicht erst ab zwei Sekunden Wiedergabe Dauer gemessen wird. Bei Fotos (und Text) muss der Beitrag einfach mindestens eine halbe Sekunde zur Hälfte auf dem Screen erschienen sein.
Jedoch haben Videos in der Regel eine längere Verweildauer, was dem Beitrag zugutekommt.
Ich empfehle generell nur schon, um den Aufwand geringer zu halten, zwischen Video, Foto und Text abzuwechseln. Im Notfall gilt, lieber nur Text als gar kein Post.
Wenn du diese 7 einfachen Tipps befolgst, wirst du mit deinen Beiträgen automatisch mehr Reichweite auf LinkedIn generieren. Ich wünsche dir viel Spass beim netzwerken!
Noch Fragen?